Liebe Momo,
Du kommst aus einer Zwangsisolierung, wo Du 10 Jahre Deines Lebens in einem Hinterhof auf Beton gelebt hast, ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt.
Als Dein Besitzer starb wurdest Du vom Tierschutz Lemuria befreit und kamst dann ins Städtische Tierheim, was ja schon ein kleiner Fortschritt war.
Ich habe Dich dann entdeckt und beschlossen Deinen Lebensweg für die letzten Jahre noch schön zu gestalten.
Als Du zu uns kamst konntest Du schlecht laufen und musstest operiert werden, was eine lange Genesungszeit nach sich zog , aber auch das hast Du mit Bravour gemeistert.
Immer gut gelaunt, Loyal und anpassungsfähig hast Du die letzten
2 Jahre gemeistert bis vor 3 Tagen Dein Leben eine dramatische Wende nahm.
Aus dem vollen Leben heraus bekamst Du einen Schlaganfall und nichts ging mehr , wir beide sind in die Tierklinik gefahren und die Diagnose war nicht gut.
Du kamst an Infusionen hast 4 Tage in der Klinik verbracht und jetzt bist Du wieder zu Hause.
Aber jetzt bist Du ein anderer Hund, der Hilfe braucht, den Kopf schief hält, nicht richtig fressen kann, beim Laufen um fällt und nur noch ein Schatten seiner selbst ist.
Aber wie es in einer guten Ehe auch heißt…in guten wie in schlechten Zeiten bin ich an deiner Seite und werde diese Prüfung mit Dir zusammen meistern.
Du bist immer noch der loyale und treue Hund den ich in mein Leben gelassen habe, nur Deine Fröhlichkeit ist weg.
Auch Weihnachten wird daran nichts ändern meinen Plan durch zu ziehen.
Ein Hundeleben ist nicht nur eitel Sonnenschein, nein es beinhaltet auch Ausdauer, Durchhalten, Verzweiflung, Hinterfragen aber ich habe es so gewollt und nicht anders.
Diese Geschichte soll zum Nachdenken anregen für die, die einen Hund haben möchten, sehr gerne befürworte ich die Entscheidung, aber dann bitte mit allen Konsequenzen die dieses Hundeleben mit sich bringt und wenn ich das alles gut überlegt habe, dann wird dieser Freund an unserer Seite uns ewige Treue schenken.
Ich wünsche allen, die das lesen eine schöne Weihnachtszeit, ohne das Geschenk Hund unter dem Weihnachtsbaum.
Martina Knauer